Weniger als eine Autostunde südlich von Wien lässt sich in den Wiener Alpen viel entdecken – schon im 19. und 20. Jahrhundert fanden rund um Reichenau an der Rax Künstler und Intellektuelle wie Dramatiker Arthur Schnitzler und Psychoanalyse-Begründer Sigmund Freud Ruhe plus Inspiration. Hier kann man Natur und Kultur gleichermaßen genießen. Aber der Reihe nach, unser Programm für drei Tage lässt keine Wünsche offen.
1. Tag
- Morgens: Picknick am Schwarza-Ufer
Wie lässt sich ein Wochenende besser einläuten als mit einem gemütlichen Picknick draußen in der Natur? Eben. Genau deswegen beginnen wir unser Abenteuer auf Schloss Wartholz in Reichenau an der Rax. Auf diesem Anwesen wurde 1912 Otto von Habsburg geboren – wir kommen vor allem wegen der acht Hektar großen Picknickwiese und der frischen Luft hierher. Hier, am Ufer der Schwarza, stehen romantische Strandkörbe bereit, um Picknickern ein bisschen Sonnenschutz und gemütliche Sitzplätzchen zu bieten. Und was in den Picknickkorb kommt – ob Käse aus der Region, Champagner, hausgeräucherte Forelle oder vegane Mandelcreme –, kann man vorab, also bei der Reservierung, individuell mitbestimmen.
- Nachmittags: Sommerrodeln und Klettern in St. Corona am Wechsel
Nach der genussvollen Stärkung geht es mit neuer Energie in 30 Autominuten weiter nach St. Corona am Wechsel. Hier findet sich die Erlebnisarena, ein riesiger Naturspielplatz für Erwachsene und Kinder. Es darf geklettert, balanciert und auf Trampolinen gehüpft werden. Außerdem gibt es einen eigenen Mountainbike-Park, in dem man lernt, wie man Kurven und Bodenwellen richtig nimmt. Und zum Abschluss darf natürlich die Sommerrodelbahn nicht ausgelassen werden. Beim „Corona Coaster“ saust man 850 Meter mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h hinab – mit Steilkurven und Kreiseln. Kinder ab acht Jahren dürfen alleine rodeln. Und das Schönste: Wenn man unten angekommen ist, kann man sich wieder hinaufziehen lassen – und der Spaß beginnt von vorne. Am Abend erwartet die Gäste eine Heurigenjause: ein Picknickkorb für zwei Personen im Paradies der Blicke.

Danach wird’s Zeit, im Hotel den Tag mit einem guten Gläschen Wein ausklingen zu lassen. Strategisch gut gelegen für weitere Wiener-Alpen-Ausflüge ist das Hilton Garden Inn in Wiener Neustadt. Es befindet sich ruhig in einem Park, man kann aber trotzdem zu Fuß in die schöne Altstadt gehen.
2. Tag
- Morgens: im Waldseilgarten Semmering die Welt von oben sehen
Wir brechen in Richtung Semmering auf, der direkt an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark liegt. Mit der Seilbahn geht es auf 1.350 Meter – wo sich der Waldseilgarten Hirschenkogel befindet. Der Abenteuerspielplatz ist in sechs Teile gegliedert, und hier gilt: Je höher eine Etappe liegt, umso schwieriger und länger ist sie. Kurz: Ein bisschen schwindelfrei sollte man für den Spaß schon sein. Danach empfiehlt sich eine Einkehr im rund zwei Kilometer entfernten Panoramarestaurant Liechtensteinhaus, das sich am Gipfel des Zauberbergs Semmering befindet. Bei gutem Wetter unbedingt einen Platz auf der Sonnenterrasse einnehmen – und an den köstlichen lokalen Schmankerln kommt man sowieso nicht vorbei.

- Nachmittags: die Kulturangebote Wiener Neustadts genießen
Danach brechen wir zu einem Streifzug durch Wiener Neustadt auf. Das ist vor allem in den Sommermonaten Juli und August sehr lohnend, weil dann in der Innenstadt der Wiener Neustädter Kultursommer gefeiert wird. Regionale Künstler geigen bei Open-Air-Konzerten rund um die Schanigärten auf. Dazu gibt es Sommerkino, Theater und Kunstinstallationen. Oder aber man schaut bei den Kasematten vorbei, der historischen Wehranlage aus dem 12. Jahrhundert, wo regelmäßig Ausstellungen stattfinden. Auch eine Führung durch den Wasserturm, das Wahrzeichen der Stadt, der auch über 110 Jahre nach seiner Errichtung noch Teil der lokalen Wasserversorgung ist, lässt sich machen (allerdings nur gegen Voranmeldung). Die 200 Stufen im Inneren hochzuklettern ist die Sache auf jeden Fall wert, man bekommt einen tollen Blick auf die Stadt.
3. Tag
- Morgens: Heilwasser in Bad Schönau erleben
Heute beginnen wir in der kleinen Kurgemeinde Bad Schönau, die in einer wunderschönen Hügellandschaft der Buckligen Welt eingebettet ist. Im Sommer finden im Kurpark viele Konzerte statt. Man kann sich einfach auf ein Bänkchen setzen und der Natur oder den Instrumenten lauschen. Bekannt ist der Ort auch für seine Heilquelle, deren Wasser mit besonders viel natürlichem Kohlesäuregas angereichert ist – eine Einzigartigkeit in Österreich. Genau über dieses Gas – das in Heilbehandlungen gegen Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Einsatz kommt und beim Stoffwechsel des menschlichen Körpers eine wichtige Rolle spielt – kann man mehr im „Sconarium“ lernen: In der interaktiven Erlebnisausstellung wird die Geschichte von Kohlensäuregas erzählt, vom Urknall bis heute.

- Nachmittags: Action und Eiszeit im Erlebnispark in Krumbach
Danach geht es in den Erlebnispark Krumbach. Nicht nur Kinder jubeln hier: Es gibt einen Rutschenturm, einen Streichelzoo mit freundlichen Ziegen und Hasen, eine Tret-Gokart-Bahn – und in der Wasserwelt kann man sich mit Floßen an einem Seil entlanghangeln. Viele kommen vor allem wegen der Speiseeis-Köstlichkeiten der Eis-Greisslerei hierher, die mitunter auch sehr kreative Geschmacksrichtungen wie Bärlauch, Butterkeks oder Kürbiskernöl im Sortiment hat. Die Milch dafür stammt übrigens direkt von den Kühen, die auf den Krumbacher Wiesen weiden. Besonderes Highlight im Erlebnispark: die Eis-Zeitreise. In einem alten Zugabteil kann man alles über Speiseeis – von den Anfängen im alten China bis zum heutigen Tag – erfahren. Und anschließend geht’s ab in die Versuchsküche, wo man Eis probieren kann, das noch gar nicht am Markt ist. Ein süßer Ausklang für ein Wochenende in den Wiener Alpen!