Im Egon Schiele Museum in Tulln können nicht nur Gemälde, sondern auch Artefakte seiner Liebe bewundert werden. Als junger Mann verliebte sich der Maler Egon Schiele (1890–1918) in ein Mädchen aus seiner Nachbarschaft. Ihr schrieb er nicht nur Liebesbriefe, er widmete ihr auch ein Skizzenbuch. Darin verewigte er seine Lebensvorstellungen. Die beiden trennten sich später wieder, das Skizzenbuch kann jedoch auch heute noch bestaunt werden.
Zwei Ausstellungen werden im Museum präsentiert. In Egon Schiele Privat lernt der Besucher mehr über den berühmten Maler. Seine Eltern werden vorgestellt, Marie und Adolf Schiele. Adolf war als Bahnhofsvorstand tätig, nach seinem frühen Tod wird dessen Bruder Leopold Czihaczek Egon Schieles Vormund. Auch seine Schwestern Melanie und Gerti sowie die wichtigste Frau an seiner Seite, Wally Neuzil, werden den Besuchern nähergebracht. Nach der spannenden Familiengeschichte dürfen Tonband-Interviews, die erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, bestaunt werden, die von Egon Schieles Schwestern stammen.
Nach der Führung durch Egon Schieles Privatleben ist die Schatzkammer unbedingt einen Besuch wert. Hier werden ausgewählte Originalwerke präsentiert, die jährlich wechseln. Dieses Jahr sind 14 beeindruckende Kunstwerke zu sehen, darunter Sonnenblume 1 und Boote im Hafen von Triest.
Zum Staunen:
Das Egon Schiele Museum in Tulln war nicht immer ein Museum, sondern diente früher als Stadtgefängnis. Einige Gefängniszellen sind sogar noch erhalten.
Kontakt:
Egon Schiele Museum
Donaulände 28, 3430 Tulln
Tel.: 02272/645 70
schielemuseum.at
Öffentliche Anfahrt:
aus Richtung Wien: Schnellbahn S40 oder Franz-Josefs-Bahn R40
aus Richtung Krems: Franz-Josefs-Bahn R40
aus Richtung St. Pölten: Schnellbahn R41
In der Nähe:
das Nibelungendenkmal mit Ratte