Einst eine unüberwindbare, kalte Grenze, heute ein Symbol für friedliche Vielfalt. Jene 7.000 Kilometer lange Strecke, die sich bis 1989 als Trennlinie zwischen Ost und West quer durch Europa zog, ist heute einer der spektakulärsten, naturbelassensten Radwege überhaupt: der Iron Curtain Trail oder auch Euro Velo 13. Er beginnt an der Barentssee an der norwegisch-russischen Grenze und endet an der Schwarzmeerküste am nördlichsten Punkt der Türkei. Zwischen Hardegg und Hohenau führt er auch durch das Weinviertel.
Auf diesen gut 100 Kilometern im Fahrradsattel verliert der historische Hintergrund dieser Tour rasch seinen Schrecken. Der Radweg führt an Mahnmalen vorbei, die an die Geschichte des einst gespaltenen Europas erinnern, geht aber auch durch typische Weinviertler Dörfer, Felder und Kellergassen. Wo einst vor allem Stacheldraht wucherte, blüht heute die Natur auf: Entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges entstand in den letzten Jahrzehnten ein Grünes Band mit zahllosen Biotopen, in denen seltene Pflanzen und Tiere ungestört leben können. Das macht die ehemalige Sperrzone zu einem Paradies für Radfahrer:innen. Am deutlichsten wird das in den Nationalparks entlang der Thaya, dem Nationalpark Thayatal auf österreichischer und dem Národní park Podyjí auf tschechischer Seite. Wer dort die heimischen Schwarzstörche fliegen, Smaragdeidechsen über Steine huschen und Fischotter in der Thaya planschen sieht, denkt sicher nicht mehr an Stacheldrahtzäune.
Zum Staunen:
Insgesamt sechsmal überquert man die Staatsgrenze allein auf der Strecke im Weinviertel. Also: Pass nicht vergessen!
Weitere Informationen:
Iron Curtain Trail
über Weinviertel Tourismus
Tel.: 02552/35 15
weinviertel.at/iron-curtain-trail