Auf dem First der Kirche von St. Michael hoppeln sieben Hasen. Sie sehen allerdings eher aus wie Pferde und Hirsche. Bestenfalls an den ausgeprägten Ohren lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit mit Meister Lampe erkennen. Tatsächlich gibt es drei Erklärungen für den ungewöhnlichen Kirchenschmuck. Eine davon ist eine Sage. Sie besagt, dass die sieben Hasen in einem strengen Winter bis auf das Kirchendach laufen konnten. Als der Schnee plötzlich schmolz, waren sie in luftiger Höh‘ gefangen.
Offenbar hat sich diese märchenhafte Geschichte gegen die beiden anderen Interpretationen durchgesetzt. Eine geht davon aus, dass sich ein Baumeister oder Kirchenstifter mit Namen „Siebenrössl“ so ein Denkmal gesetzt haben könnte. Eine weitere, für eine Kirche eigentlich besonders naheliegend: Die Tiere am First stellen eine symbolische Verfolgung Jesu dar. Christus als Hirsch würde demnach von sechs Häschern – dargestellt als Pferde – verfolgt.
Die sieben echten Terrakottafiguren werden übrigens längst im Kremser Stadtmuseum aufbewahrt. Auf dem First der Wehrkirche „hoppeln“ Nachbildungen.
Zum Staunen:
Bereits 800 n. Chr. ließ Karl der Große hier auf einer früheren keltischen Opferstätte ein katholisches Heiligtum errichten, 987 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt.
Kontakt:
Wehrkirche St. Michael
St. Michael 7, 3610 St. Michael
wehrkirche-st-michael.at
Öffentliche Anfahrt:
Vom Bahnhof Krems/Donau mit dem Bus 715 bis zur Haltestelle St. Michael/Wachau Wehrkirche und dann noch 150 Meter zu Fuß.